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{{Orgelbeschreibung
|BILD 1= Stuttgart, Liederhalle , Orgel (1).jpg |BILD 1-Text=Weigle-/Bornefeld-Orgel im Beethovensaal der Liederhalle Stuttgart|BILD 2= Stuttgart, Liederhalle , Orgel (3).jpg |BILD 2-Text=Orgel im Raum|BILD 3= Stuttgart, Liederhalle , Orgel (24).jpg |BILD 3-Text=Effektbeleuchtung, geöffnete Jalousien|BILD 4= Stuttgart, Liederhalle , Orgel (98).jpg |BILD 4-Text=geschlossene Jalousien
|ORT = Berliner Platz, 70174 Stuttgart, Baden Württemberg, Deutschland
|GEBÄUDE = Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle(erbaut 1955–1956), Beethoven-Saal
|LANDKARTE = 48.779295,9.169893
|WEITERE ORGELN =
''Orgelfaltblatt (Verfasser vermutl. Helmut Bornefeld, mit frdl. Genehmigung)'' <b>Die Orgel im Großen Saal der neuen Liederhalle Stuttgart</b>- ''Orgelfaltblatt, Verfasser (vermutl.) Helmut Bornefeld, mit freundlicher Genehmigung''
Bei der Planung der Orgel für den großen Saal der Liederhalle Stuttgart ging man davon aus, daß dieser repräsentative Raum zweifellos eine Orgel braucht, daß sich dieses Instrument aber den Erfordernissen anzupassen habe, die sich aus der Bestimmung des Saales als Mehrzwecke-Raum ergeben. Die Orgel durfte also nicht beherrschend aufgestellt werden, sondern wurde auf der rechten Bühnenseite hinter einer Jalousiewand untergebracht, um sie bei Nichtbenützung ganz aus dem Blickfeld nehmen zu können. (Diese Anordnung hat zugleich den Vorteil, daß der Orgelraum unter konstanten Lufttemperatur- und Feuchtigkeitsverhältnissen gehalten werden kann, was für die Funktionssicherheit der Orgel von großer Bedeutung ist.)
Auch beim Klangaufbau, der sog. Disposition, wurde vorausgesetzt, daß das Instrument allen Anforderungen gewachsen sein müsse, die an die Orgel als Solo- und Begleitinstrument in der Literatur von einst und jetzt gestellt werden. Es galt also, eine Disposition zu finden, die bei der gegebenen Größe des Raums diesen Aufgaben mit dem für die Orgel verfügbaren Platz und Geld entsprach. Von den verschiedenen Ladensystemen wurde dasjenige der Schleifenwindlade gewählt, da es anerkannterweise die höchste Tonqualität der klingenden Pfeife gewährleistet. Wenn damit betr. des Ladensystems auf eine uralte Tradition des Orgelbaus zurückgegriffen wurde, so hat man sich bei der Traktur - d. h. der Verbindung von der Taste zum Tonventil - für die moderne elektrische und nicht für die historische mechanische Ausführung entschieden. Wohl wäre die mechanische Traktur spieltechnisch vorzuziehen, aber sie erfordert einen feststehenden Spieltisch in möglichster Nähe zum Orgelwerk. Der moderne elektrische Spieltisch ist demgegenüber verschieb- und versenkbar und war damit bei der Mehrzweckeverwendung des Saales und der Orgel das Gegebene.
Es ist ein jahrhundertealter Grundgedanke der Orgel, die Pfeifenreihen in Gruppen, den sog. „Werken“ zu ordnen, um die Stimmen je nach den musikalischen Erfordernissen gegeneinander ausspielen oder miteinander vereinigen zu können. Die Liederhallenorgel hat folgende Werke:<br>das erste Manual ist Hauptwerk (HW) mit einer Pleno- und einer Sololade;<br>[[Datei:Stuttgart, Liederhalle (13).jpg|rechts|240x240px]]das zweite Manual ist Seitenwerk (SW) mit einer Unter- und einer Oberlade;<br>das dritte Manual ist Oberwerk (OW) in einem Schwellkasten über den kleineren Pedal- und Hauptwerkspfeifen;<br>das Pedal hat eine (aufgeteilte) Haupt- und eine Sololade.
Das Wesen dieser Orgel läßt sich wohl am besten mit dem Wort „Konzentration“ umschreiben: es wurde alles Überflüssige und Entbehrliche weggelassen, um dem Gebauten mit den verfügbaren Mitteln in Material, Konstruktion und Klang die bestmögliche Qualität geben zu können. Der alle Beteiligten beseelende Wunsch war der, ein Werk zu schaffen, das des hohen Zweckes würdig sein möge, den es an so repräsentativer Stelle für das Musikleben Stuttgarts zu erfüllen hat.
  Bauherr: Stadt Stuttgart / Städt. Hochbauamt|STIMMTONHÖHE = a<brsup>Erbauer: Friedrich Weigle, Orgelbau, Echterdingen bei Stuttgart op. 1010 (1956)1<br>Disposition: KMD Helmut Bornefeld, Heidenheim/Brenz unter Mitarbeit von Prof. Anton Nowakowski, Stuttgart<brsup>Mensuren und Intonationsangaben: H. Bornefeld<br>Architekten: Abel und Gutbrod, Stuttgart   |STIMMTONHÖHE = a¹ = 440 Hz
|TEMPERATUR = gleichstufig
|WINDLADEN = Schleifladen
|REGISTERTRAKTUR = elektrisch
|REGISTER = 67 Register, 1 Gruppenzug
|MANUALE = 3 Manuale, Tonumfang: C-cC–c<sup>4</sup>|PEDAL = Tonumfang: C-f¹C–f<sup>1</sup>
|SPIELHILFEN = 6 Normalkoppeln
4 freie Kombinationen, 2 freie Pedalkombinationen, Autom. Pedal<ref>schaltet HR zu I, PK1 zu II, PK2 zu III</ref> 10 Gruppenzüge für Plenostufen:<br>A: Pedalpleno 32', B: Vorpleno 8', C: Pleno 8', D: Pleno 8' mit Koppeln, E: Pleno 16', F: Pleno 16' mit Koppeln, G: Zungenpleno 16', H: Zungenpleno 16' mit Koppeln, I: Gesamtpleno, K: Volles Werk
2 freie Pedalkombinationen16 Zungeneinzelabsteller, Zungen ab, General Zungen ab
10 Gruppenzüge für PlenostufenCrescendo-Walze, Walze ab, 16'-Manual + 32'-Pedal auf Walze
Ladenabschaltungen siehe Dispositionstabelle
}} {{Disposition3|ÜBERSCHRIFT =Disposition laut Spieltisch|WERK 1 = I Hauptwerk (I)
|REGISTER WERK 1 = '''''P''''' Prinzipal 16'
'''''P''''' Italienisch Prinzipal 2'
'''''S''''' Großsesquialter II 2f 5 <sup>1</sup>/<sub>3</sub>' + 3<sup>1</sup>/<sub>5</sub>'
'''''S''''' Rauschpfeife II 2f 4'+2 <sup>2</sup>/<sub>3</sub>'
'''''P''''' Mixtur 1 IV4-VI 6f 2 <sup>2</sup>/<sub>3</sub>'
'''''P''''' Mixtur 2 IV3-VI 5f 1 <sup>1</sup>/<sub>3</sub>'
'''''S''''' Oktavzimbel III3f <sup>1</sup>/<sub>2</sub>'
'''''S''''' Trompete 16'
'''''S'''''=Sololade
|WERK 2 = II Seitenwerk (II)
|REGISTER WERK 2 = '''''O''''' Holzflöte 8'
'''''U''''' Rohrquintade 4'
'''''O''''' Rohrnasat 2 <sup>2</sup>/<sub>3</sub>'
'''''O''''' Prinzipal 2'
'''''U''''' Koppelflöte 2'
'''''O''''' Schweizerquinte 1 <sup>1</sup>/<sub>3</sub>'
'''''O''''' Blockflöte 1'
'''''U''''' Tertian II 2f 1 <sup>1</sup>/<sub>3</sub>'+<sup>4</sup>/<sub>5</sub>'
'''''U''''' Siebenquart II 2f 1 <sup>1</sup>/<sub>7</sub>'+<sup>16</sup>/<sub>19</sub>'
'''''U''''' Grobmixtur V5-VIII 8f 2'
'''''U''''' Scharf IV 4f 1'
'''''O''''' Quintzimbel III 3f <sup>1</sup>/<sub>3</sub>'
'''''U''''' Sordun 16'
'''''U''''' Oboe Trompete 8'
'''''O''''' Trichterregal 8'
'''''U''''''' Celesta 4'''
'''''O'''''=Oberlade
|WERK 3 = III Oberwerk (SW) (III)
|REGISTER WERK 3 = Gedacktpommer 16'
'''''N''''' Grobgedackt 8'
 
Salizional 8'
 
Schwebung 8'
Italienisch Prinzipal 4'
 
Ital. Prinzipalschwebung 4'
'''''N''''' Rohrflöte 4'
'''''N''''' Hohlflöte 2' Gemsnasat 1 1/3' Nonenkornett 8'<ref>Dieses Register ist in Musik und Kirche als Gruppenzug bezeichnet, wobei nicht erläutert ist, welche Register hier zusammen gezogen werden. Dank der freundlichen Hinweise von Johannes Maria Strauss (Kirchenmusiker in Meerbusch) konnte die Zusammensetzung des Nonenkornetts ermittelt werden.</ref>
Rauschgambe III 4Nonenkornett 8'+2 2<ref>Dieses Register ist in Musik und Kirche als Gruppenzug bezeichnet, wobei nicht erläutert ist, welche Register hier zusammen gezogen werden. Dank der freundlichen Hinweise von Johannes Maria Strauss (Kirchenmusiker in Meerbusch) konnte die Zusammensetzung des Nonenkornetts ermittelt werden.</3'+2'ref>
'''''N''''' Sesquialter II 2f 2 <sup>2</sup>/<sub>3</sub>' + 1<sup>3</sup>/<sub>5</sub>'
'''''N''''' Quarte II 2f 1 <sup>1</sup>/<sub>3</sub>'+1'
Mixtur IV4-VI 6f 1 1/3'
'''''N''''' Schreipfeife III 3f 1' <ref>enthält im Diskant Septime und None</ref>
Musette 16'
Feldtrompete 8'
Oboe 8' '''''N''''' Vox humana 8'
'''''N'''''=im Nonenkornet enthalten
''Tremulant''
 
 
'''''N'''''=im Nonenkornett enthalten
|WERK 4 = Pedalwerk
|REGISTER WERK 4 = '''''H''''' Prinzipal 32'
'''''H''''' Untersatz 16'
'''''H''''' Oktavbaß Oktavbass 8'
'''''H''''' Gedacktbaß Gedacktbass 8'
'''''S''''' Waldflöte 4'
'''''H''''' Baßzink II 2f 10 <sup>2</sup>/<sub>3</sub>'+6 <sup>2</sup>/<sub>5</sub>'
'''''H''''' Hintersatz IV 4f 5 <sup>1</sup>/<sub>3</sub>'
'''''S''''' Choralbaß III Choralbass 3f 4'
'''''S''''' Glöckleinton II 2f 2'+1'
'''''H''''' Posaune 16'
'''''S'''''=Sololade
}}
 
; Anmerkungen
<gallery>
Stuttgart, Liederhalle (5).jpg|Der Spieltisch in einem Abstellraum
Stuttgart, Liederhalle (6).jpg
Stuttgart, Liederhalle (7).jpg
Stuttgart, Liederhalle (12).jpg
Stuttgart, Liederhalle (10).jpg
Stuttgart, Liederhalle (4).jpgStuttgart, Liederhalle (8)Beethovensaal.jpg
</gallery>
{{Verweise
|ANMERKUNGEN = Die Jalousien werden von Hand mit einer Kurbel geöffnet.
Bauherr: Stadt Stuttgart / Städt. Hochbauamt<br>Architekten: Abel und Gutbrod, Stuttgart
|DISCOGRAPHIE =''Meisterwerke der Orgelmusik: Bach, Buxtehude, Reger.'' Martin Günther Förstemann. Philips 838 700 AY, LP, [https://www.discogs.com/Bach-Buxtehude-Reger-Professor-Martin-G%C3%BCnther-F%C3%B6rstemann-Meisterwerke-Der-Orgelmusik/release/10934581 discogs.com]
{{Verweise|ANMERKUNGEN =|DISCOGRAPHIE =''Meisterwerke der Orgelmusik: Bach, Buxtehude, Max Reger- Orgelwerke.''. Martin Günther Förstemann. Philips 838 700 705 AY, LP, [https://www.discogs.com/Bach-BuxtehudeMax-Reger-ProfessorProf-Martin-G%C3%BCnther-F%C3%B6rstemann-Meisterwerke-Der-OrgelmusikOrgelwerke/release/10934581 2655663 discogs.com]|LITERATUR =Orgelbau Friedrich Weigle (Hrsg.): ''Die Orgel im Großen Saal der Neuen Liederhalle Stuttgart''
''Max Reger - Orgelwerke''. Martin Günther Förstemann. Philips 838 705 AY, LP, [https://www.discogs.com/Max-Reger-Prof-Martin-G%C3%BCnther-F%C3%B6rstemann-Orgelwerke/release/2655663 discogs.com]
|LITERATUR = Orgelbau Friedrich Weigle (Hrsg.): ''Die Orgel im Großen Saal der Neuen Liederhalle Stuttgart''
Musik und Kirche 1/1957, S. 63
|WEBLINKS = [http://www.liederhalle-stuttgart.de/ Website der Liederhalle] [https://de.wikipedia.org/wiki/Kultur-_und_Kongresszentrum_Liederhalle#Orgel Wikipedia-Eintrag]
[http://www.orgbase.nl/scripts/ogb.exe?database=ob2&%250=2005677&LGE=EN&LIJST=lang Eintrag auf orgbase.nl]
 
Sian Brehler: [https://publikationen.bibliothek.kit.edu/1000007333 Die Neue Liederhalle Stuttgart - Daten und Fakten zur Baugeschichte]. Dissertation, Universität Karlsruhe 2006
Zeitungsartikel mit Erwähnung der Orgel: [https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.springbrunnen-in-der-liederhalle-nur-einmal-im-jahr-sprudelt-s-im-beethovensaal.394df4ac-ab49-409c-84d0-8459020a6f94.html Nur einmal im Jahr sprudelt’s im Beethovensaal]
 
}}
 
 
== Die Orgel der 1944 zerstörten alten Liederhalle, die an derselben Stelle stand ==
 
{{Orgelbeschreibung/ohne_Landkarte
|BILD 1=Stuttgart-Liederhalle-1864.jpg |BILD 1-Text= Die Alte Liederhalle 1864
|ERBAUER = Friedrich Weigle, Echterdingen
|BAUJAHR = 1893
|UMBAU = 1919 Reparatur
|GEHÄUSE =
|GESCHICHTE = 20 Jahre nach der Einweihung der Liederhalle wurde die große Konzertorgel des in Echterdingen firmierenden Orgelbaubetriebes Carl Gottlieb Weigle im Saal eingebaut. Der Sohn des Firmenbegründers, Friedrich Weigle, sorgte für die Erstellung des 54 Register umfassenden Werks.
Weigle baute die zu dieser Zeit sehr modernen und von ihm patentierten Hochdruck-Register "''mit außerordentlich präciser Ansprache und schöner Klangfarbe''" auf 150-200 mm Winddruck ein, wobei den 3 HD-Zungenregistern eine "Tonkraft von 30 gewöhnlichen Registern" und den HD-Labialregistern "eine Tonkraft von 35 gewöhnlichen Registern" zugeschrieben wurden, wobei jedes HD Register "''eine 6-8 fache Tonkraft''" gegenüber den üblichen Registern erreichen würde. So rechnete man sich einschl. der (Sub-)Oktavkoppeln und Hochdruckregister eine "''Gesamt-Tonkraft von 140 Registern''" aus [2].
Geplant war auch ein Fernwerk (Echo, als IV. Manual), das jedoch nicht gebaut wurde.
|STIMMTONHÖHE =
|TEMPERATUR =
|SPIELTRAKTUR = pneumatisch
|REGISTERTRAKTUR = pneumatisch
|REGISTER = 54 Register(geplant: 58)|MANUALE = 3 C-g4 C–g<sup>3</sup>|PEDAL = C-fC–f<sup>1</sup>
|SPIELHILFEN = ''Koppeln'' II/I, III/I, III/II, Ober I, Unter I, I/P, II/P, III/P, Totalkopplung
Electrischer Gebläseantrieb. Jalousieschweller für III. Manual. Vorbereiteter Jalousieschweller IV. Manual.
 
}}
{{Disposition3
Clairon 4'
}}
 
'''Anmerkungen'''
<references/>
[3] [https://de.wikipedia.org/wiki/Kultur-_und_Kongresszentrum_Liederhalle Wikipedia-Eintrag der Liederhalle Stuttgart]
|WEBLINKS = [https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.stuttgart-album-zur-liederhalle-auch-der-dschungel-nurejev-war-da.91c82bb6-6fb5-4f49-bf66-03aca6dc9465.html Zeitungsartikel zur Liederhalle] [https://www.stuttgarter-nachrichten.de/media.media.4198a5b5-5690-45d3-bc14-5e2aa883da7f.original1024.jpg Foto der kriegszerstörten Liederhalle] [https://www.stuttgarter-nachrichten.de/media.media.1009a2cc-3507-49db-a6b5-9b05af1188ab.original1024.jpg Foto des Großen Konzertsaals der alten Liederhalle]
}}
 
[[Kategorie:1880-1899]]
[[Kategorie:1940-1959]]
[[Kategorie:61-70 Register]]
[[Kategorie:71-80 Register]]
[[Kategorie:Baden-Württemberg]]
[[Kategorie:Bornefeld, Helmut (OSV)]]
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